Die Region Apulien liegt zwischen der Adriaküste und dem ionischen Meer im südöstlichen Italien und ist, abgesehen von der bergigen Halbinsel Gargano und der “Murgia“ („hohes felsiges Land“) genannten Kalkhochebene, recht flach. Der südliche Zipfel „Salento“ bildet den Absatz des italienischen „Stiefels“.
Apulien ist reich an historischen Spuren verschiedenster Zeiten, da es immer wieder neu von wandernden Völkern oder Kriegszügen durchquert wurde: Aus der Urzeit sind der Mann von Altamura (250‘000) oder Dolmen und Menhire bekannt; die Griechen hinterliessen Schätze (z.B. Objekte im Museum von Tarent) und die Römer Ruinen (z.B. Via Appia, Egnazia); nach den Normannen kamen die Staufer mit ihren Kirchen und Kastellen; Franzosen, Spanier, Habsburger regierten, bis schliesslich mit der Vereinigung von Italien die moderne Phase anbrach. Allerdings blieb Apulien lange eine feudalistische und von ländlicher Armut dominierte Gesellschaft.

Apulien zählt heute rund 4 Millionen Einwohner. Bari, die Hauptstadt der Region, ist mit gut 300‘000 Einwohnern die grösste Stadt. Um sie gruppieren sich eine Reihe von Städten, die vor allem wegen ihrer Kathedralen im apulischen oder normannischen Stil bekannt sind: Barletta, Bisceglie, Bitonto, Molfetta, Trani. Nicht unweit von Bari findet sich auch das vom Stauferkaiser Friedrich II. gebaute Castel del Monte.

Zentrum des südlichen Teils von Apulien ist die Barockstadt Lecce, mitten in einem fruchtbaren Landwirtschaftsgebiet, dem „Salento“, und umgeben von vielen kleineren Städten, die durch unterschiedlichste historische Schicksale geprägt sind, wie z.B. ganz im Osten Otranto (Kathedrale mit grossem Fussbodenmosaik voller mythischer Darstellungen) oder am Golf von Tarent die auf einer Felseninsel gelegene Altstadt von Gallipoli, die lange wichtiger Ausfuhrhafen von aus gepressten Oliven gewonnenem Lampenöl war. Die osmanischen Türken und die Sarazenen waren (nicht nur) im Süden Apuliens. In den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung war die Gegend auch ein Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit (z.B. Oria, Manduria).

Im karstigen Gebiet der Murgia, die sich bis in die Basilicata zieht, verstecken sich zahlreiche Höhlensiedlungen mit Höhlenkirchen (chiese rupestre). Am berühmtesten ist Matera mit seiner Höhlenstadt, aber auch näher bei Cisternino kann man Kirchen und Siedlungen besuchen, so die Kirche San Biagio bei San Vito dei Normanni, die Höhlensiedlung in der Lama antico nahe beim Bahnhof von Fasano, sodann die Kirchen von Massafra und Mottola. Die meist im byzantinischen Stil gemalten Fresken lassen sich am besten mit einer Führung besichtigen (Angaben im Trullo).

Reiseführer und Informationsmaterial
In der Trullo-Bibliothek finden Sie diverse Führer zu Apulien Region und vielerlei Faltblätter, Broschüren und Karten zu Cisternino sowie den Städtchen und Sehenswürdigkeiten der Region.

Zur Vorbereitung empfehlen wir:
– Peter Amann: Apulien, Gargano und Salento, Reise-Know-How, 5. Auflage 2013
– Jacqueline Christoph: Apulien, DuMont Reise-Taschenbuch, 1. Auflage 2013
– Andreas Haller: Reiseführer Apulien, Michael Müller Verlag, 7. Auflage 2012
– Ekkehart Rotter: Apulien, DuMont Kunst-Reiseführer, 6. Auflage 2012
– Stephan Winkler & Jörg Wilczek: Apulien – Entdecken und geniessen im Tal der Trulli, 2010
> NZZ am Sonntag 2013: Apuliens Antwort auf Sushi